Erstes Haus in Deutschland mittels 3D-Druck gebaut

Oktober 2020: In Deutschland baut erstmals ein 3D-Drucker ein Haus. Die Wände sind rau, wirken unfertig, der Grundriss wirkt nicht für Menschen gemacht. Aber es kommt nicht auf die Optik an, sondern auf das Potenzial, das in diesem Projekt steckt. Für mehr Automatisierung auf dem Bau ist dieser Bau aus dem 3D-Drucker ein wichtiger Schritt. Denn diese Technik könnte sich langfristig auf die Preise beim Neubau als auch auf den Arbeitsmarkt auswirken.

Das Prinzip des 3d-Druckens ist vergleichbar mit einem herkömmlichen Tintenstrahldrucker. Der grosse Unterschied besteht darin, dass man Volumenobjekte (Häuser oder andere Objekte) Schicht für Schicht dreidimensional aus speziellen Rohmaterialien wie Pulver oder Granulaten aufbaut. Das Endresultat ist ein 3-dimensionales Objekt, das anschliessend zusätzlich veredelt wird.

Ein Quadratmeter Mauer schafft der Drucker in Nordrhein-Westfalen in fünf Minuten, am Schluss soll ein zweigeschossiges Einfamilienhaus entstehen. Noch ist es allerdings schwer abzuschätzen, wie wirtschaftlich das neue Verfahren sein wird, da die Gesamtkosten für das erste 3-D-gedruckte Wohnhaus erst nach Fertigstellung klar sein werden. „Wir sehen aber schon jetzt, dass das neue Verfahren bei kleineren Gebäuden mit eingeschränkten statischen Anforderungen seine Stärken insbesondere für geometrisch anspruchsvolle Formen ausspielen kann und ganz neue architektonische Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, die bislang deutlich aufwendiger umzusetzen waren“, so Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbands NRW.

Noch ist die Technik beim Kunden noch nicht einsatzbereit. Beim Hausbau liefert der Drucker nur das Tragwerk des Gebäudes, den Rohbau. Aber es ist klar, dass neue Technologien auf der Baustelle gebraucht werden und es wird ein Megatrend bleiben, die menschliche Arbeitskraft durch die maschinelle zu ersetzen.