Was ist ein digitaler Zwilling?

31.08.2023

Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Modell, das ein physisches Objekt präzise abbilden soll. Die Absicht des digitalen Zwillings besteht darin, eine gute Grundlage für die Entscheidungsfindung zu schaffen, die einen Mehrwert für die Planung, Abläufe sowie Umsetzung ermöglichen. Digitale Zwillinge können also massgeblich dazu beitragen, Problemstellung von physischen Anlagen zu lösen.

Ein digitaler Zwilling ist dabei nicht gleichzusetzen mit einer Simulation. Bei Ersterem geht es darum, verschiedene Situationen eines Systems zu replizieren, wohingegen sich eine Simulation oftmals nur auf einen bestimmten Prozess bezieht. Der digitale Zwilling kann insofern als ganzheitliche Lösung betrachtet werden, um erdenklich viele und unterschiedliche Simulationen innerhalb eines Systems durchzuführen.

Umfangreichere Informationen als physisches Objekt

Ein digitaler Zwilling ist eine digitale Umgebung, die für Studienzwecke, Modellierungen und Visualisierungen wesentlich umfangreichere Informationen liefert als das physische Objekt.

So sind beispielsweise in einem Architekturmodell alle wesentlichen Masse entsprechend hinterlegt, sofern sie im Vorfeld mit Hochleistungsscannern erfasst und im Rahmen eines digitalen Zwillings repliziert und abgebildet wurden.

Durch die aktualisierten und hinterlegten Scan-Daten sind digitale Zwillinge in der Lage, ein Objekt aus den verschiedensten Blickwinkeln zu erfassen. Zudem ist das Potenzial zur Verbesserung des Produktes deutlich höher.

Visualisierungen bei Bauarbeiten

Durch den Einsatz von digitalen Zwillingen können unter anderem Umbauten von Bestandesobjekten in den verschiedensten Ausführungen und Materialien visualisiert werden. Das trägt wesentlich dazu bei, dass Bauherren bereits vor der Realisation genau wissen, wie das Endergebnis aussehen wird.

Auch in anlageintensiven Projekten findet eine digitale Neuausrichtung statt, um eine integrierte physische und digitale Sicht auf Anlagen, Ausrüstung, Einrichtungen und Prozesse zu ermöglichen. Digitale Zwillinge sind ein wesentlicher Bestandteil, um in Zukunft mit der Kostenentwicklung Schritt zu halten.

Die Ursprünge des digitalen Zwillings

Die Idee, einen digitalen Zwilling zu erstellen, um ein physisches Objekt zu untersuchen, reichen in die 1960er-Jahre zurück. Die NASA hat für ihre Weltraumforschung Systeme am Boden geschaffen, die unter den Bedingungen des Weltalls operierten.

So konnten die verschiedensten Begebenheiten an Bord – zum Beispiel auf der Apollo 13 – akkurat simuliert und erfasst werden.